Konzentriert bauen im Bestand - Kompakt schöner Wohnen

Einbreiten statt Ausbreiten !
Raum ist nicht gleich Platz. Warum es sich eher lohnt, die bestehende
Wohnung „nachzuverdichten“, anstatt umzuziehen.


Die Preise für Wohnraum in deutschen Metropolregionen steigen kontinuierlich
und haben ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Vielen Menschen, die
dort auf der Suche nach einer bezahlbaren, größeren Wohnung sind, bleibt oft
keine andere Wahl, als in ihrem alten Domizil wohnen zu bleiben, da das
Angebot für Wohnungen und Häuser weit hinter der Nachfrage zurückbleibt.
Hinzu kommt, dass der Leidensdruck einer zu kleinen Wohnung meist nicht die
Umzugsbereitschaft in ein unattraktives aber erschwingliches Viertel übersteigt.


Das kritische, dreidimensionale Hinterfragen von Platzressourcen im
Bestand bietet ein erhebliches Vergrößerungspotential „nach Innen“.


Raum ist in der kleinsten Hütte genug vorhanden, aber kein Platz. Es gilt, die
Raumreserven auszuloten und Platz zu schaffen. Die richtige Menge Platz am
richtigen Ort kann oft durch eine geringfügige aber gezielte Reorganisation der
vorhandenen Grundrissstruktur gefunden werden. Das genaue Erforschen der
Wünsche der Bewohner und deren Abgleich mit der bestehenden und
zukünftigen Realität sind freilich von Planerseite zwingend erforderlich.
Interessante Beispiele, z.B. von Architekt Gerd Streng, zeigen, wie ungenutzte
Speicherräume aktiviert oder vorhandene Wohnungszuschnitte optimiert
werden können. Der ‚gefühlte Platz‘ sollte immer die tatsächlichen
Quadratmeter übersteigen. Ressorcenschonender ist solch ein
Optimierungseingriff ohnehin.
Das "Einbreiten" nach Innen ist also oft die attraktivere Alternative zum
Ausbreiten in den Speckgürtel.


(Quelle: Gerd Streng | Architekt | Hamburg | www.houzz.de)